
Stift Heiligenkreuz kündigt baldige Apostolische Visitation an
Das niederösterreichische Stift Heiligenkreuz erhält demnächst Besuch im Auftrag des Vatikan. Abt Maximilian Heim wurde in einem mit 5. Juni datierten Schreiben mitgeteilt, dass sich das Dikasterium für das geweihte Leben im Rahmen einer Apostolischen Visitation "ein genaues Bild über die Situation des monastischen Lebens und von der Leitung der Abtei zu verschaffen" möchte, gab das im Wienerwald gelegene Zisterzienserkloster in einer Aussendung bekannt. Stiftsprior P. Johannes Paul Chavanne bestätigte dies am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress.
Chavanne zufolge hieß es in dem Schreiben der vatikanischen Ordensbehörde auch, die Visitation möge als "Ausdruck wohlwollender Unterstützung" verstanden werden. Sie ziele darauf ab, "die nachhaltige Entwicklung dieses blühenden Stiftes zu fördern und es vor möglichen inneren wie äußeren Gefährdungen zu bewahren". Konkrete Hintergründe oder auch Termine seien bislang noch nicht bekannt.
Das Stift sehe der Visitation "mit Zuversicht entgegen" und nehme diese gerne an, unterstrich Chavanne. "Wir sind dankbar für die Unterstützung und Hilfe, wo wir dies brauchen können, zumal uns als großes Haus bewusst ist, dass wir viel Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit erfahren", so der Prior.
Dem Kloster seien gerade in den letzten Jahrzehnten viele Berufungen geschenkt worden, es stehe jedoch auch vor vielen neuen Aufgaben und Herausforderungen. Die Visitation könne eine "Hilfe zur Erneuerung und zum Wachstum, um der Kirche von heute noch besser dienen zu können" sein. Ziel sei aus Sicht der Abtei, "dass unsere Gemeinschaft reifer wird und auch nach innen hin wächst, sowie dass Abläufe verbessert werden".
Stift Heiligenkreuz wurde 1133 von Markgraf Leopold III. und seiner Frau Agnes als Zisterzienserabtei gegründet zählt damit zu den ältesten noch bestehenden Klöstern des Ordens. Es ist bekannt für seine ununterbrochene klösterliche Tradition, die Pflege des gregorianischen Chorals und seine theologische Hochschule, die 2007 von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) zur Hochschule päpstlichen Rechts erhoben wurde. Benedikt XVI. hatte im Rahmen seines Österreich-Besuchs 2007 auch in der Abtei Station gemacht.
Das Kloster ist für die Seelsorge in 21 Pfarren sowie im Südtiroler Kloster Säben verantwortlich und betreibt Priorate in Neukloster (Wiener Neustadt) sowie in den in Deutschland gelegenen Orten Neuzelle, Bochum-Stiepel und Maria Friedenshort. Aktuell zählt das Stift fast 100 Mönche im Konvent, was ein Höchststand in seiner fast 900-jährigen Geschichte ist, dazu gibt es rund 300 Studierende an der Hochschule Heiligenkreuz und rund 40 Seminaristen im Priesterseminar Leopoldinum.
(Website Stift Heiligenkreuz: www.stift-heiligenkreuz.org)
Quelle: kathpress